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NABU: EU-Agrarpolitik nicht zeitgemäß und ineffizient

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kritisiert die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union als „nicht zeitgemäß und hochgradig ineffizient“. Bestätigt sehen sich die Naturschützer durch eine Studie, die der NABU gemeinsam mit seinen europäischen Partnerverbänden BirdLife Europe und Europäisches Umweltbüro (EEB) in Auftrag gegeben hat. Mit dieser Studie wollen die Umweltverbände laut eigener Aussage einen Fitness Check zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU durchzuführen.

 

"Im Mittelpunkt stehen dabei das enorme Missverhältnis von Aufwand und Wirkung der Agrarpolitik. Mit jährlich fast 60 Milliarden Euro an Subventionen wird neben der Sicherstellung einer guten Lebensmittelversorgung der Bevölkerung seit Jahrzehnten versucht, landwirtschaftlichen Betrieben ein angemessenes Einkommen zu ermöglichen und gleichzeitig Artenvielfalt und Kulturlandschaften zu erhalten." 

 

So führen die Autoren weiter „massive schädliche Auswirkungen auf die Umwelt durch den zu hohen Einsatz von Pestiziden“, die Belastung von Grundwasser mit Nitrat, das Insektensterben und den drastischen Rückgang der Feldvögel an. Mit der gegenwärtigen Politik habe die EU keine Chance, die von den Vereinten Nationen beschlossenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

 

"In Zeiten von knappen Kassen und vielen neuen Herausforderungen für Europa können wir es uns nicht mehr leisten, Milliarden an Steuergeldern mit der Gießkanne über landwirtschaftliche Betriebe zu verteilen. Dies betrifft vor allem die pauschalen Direktzahlungen, die pro Hektar gezahlt werden und drei Viertel des Budgets ausmachen. Sie führen zwar zu immer mehr Produktion – oft auf Kosten der Umwelt – verhindern aber Investitionen in Ressourceneffizienz und den Schutz der Artenvielfalt. Noch dazu wird ein bedeutender Teil über Pachtpreise gleich an Grundeigentümer weitergereicht. Auf der anderen Seite erhalten effektive Instrumente wie der Vertragsnaturschutz viel zu wenig Förderung und lohnen sich für viele Landwirte nicht."