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Konjunkturbarometer: Mäßige Stimmung im Agribusiness

Die Stimmung der Unternehmen im Agribusiness ist aktuell eher trüb. Während in der Milch- und der Fleischwirtschaft ab Mitte bzw. Ende des Jahres wieder eine deutlich positivere Beurteilung der Geschäftslage zu verzeichnen war, bewegt sich die Stimmung in der Landtechnikbranche auf dem niedrigsten Stand seit 2009. Ein zentraler Grund sei die seit Mitte 2013 einsetzende Abwärtsbewegung bei den Agrarpreisen, die zu rückläufigen Umsätzen geführt hat.

 

Zu dieser Einschätzung kommt die Studie "Konjunkturbarometers Agribusiness in Deutschland 2017", die jetzt von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen und der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft erstellt worden ist.

 

Wie die Autoren der Studie schreiben, sei die zukünftige Entwicklung der Agrar- und Ernährungswirtschaft wie die fast aller anderen Branchen durch erhebliche Unsicherheit geprägt, die sich auch auf die Stimmungslage der Unternehmen niederschlägt. Dazu beigetragen haben auch der Wegfall des wichtiges Exportmarktes Russland und der Brexit. So sei gegenwärtig noch nicht absehbar, welche Auswirkungen die Tendenz zu vermehrtem Protektionismus und die daraus möglicherweise resultierenden Handelshemmnisse auf die Branche haben werden. Auch die Auswirkungen der europäischen Finanzkrise seien für die Unternehmen noch deutlich spürbar.


Das Agribusiness ist in Deutschland nach dem Fahrzeug- und dem Maschinenbau die drittgrößte Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes. Laut Studie setze die Branche 2016 die Branche trotz niedriger Agrarpreise über 210 Mrd. € um. Das entspricht einem Anteil von rund 12 % am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes. Die größte Teilbranche, die Ernährungsindustrie, habe bei den Erlösen gegenüber 2015 ein leichtes Plus von 0,6 Prozent (%) auf rund 170 Milliarden (Mrd.) Euro verzeichnet. Bei der Molkereiwirtschaft sei für 2016 von einem Minus von 0,7 % auf etwa 24,4 Mrd. Euro auszugehen.

 

Hier kann die Studie heruntergeladen werden.