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Wanka: Zielkonflikte bei Nachhaltigkeit beachten

Um Deutschland in den nächsten Jahren in Sachen Nachhaltigkeit weiter voranzubringen, müssen „vernünftige Kompromisse“ für die dann entstehenden Zielkonflikte gefunden werden. Das forderte nun Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, auf der Green Economy Konferenz in Berlin, bei der über 300 Sachverständige aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik darüber diskutierten, wie die deutsche Wirtschaft und das Innovationssystem auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise ausgerichtet werden können.

Wanka erklärte die Zielkonflikte am Beispiel der Ernährung: Bis 2030 soll erreicht werden, dass niemand auf der Erde verhungern muss. „Wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, müssen wir uns hier in Deutschland auch mit Gentechnik auseinander setzen.“ Zudem forderte sie, dass Nachhaltigkeit nicht an der Ländergrenze aufhören dürfe. Nachhaltigkeit stehe nicht im Widerspruch zum Wirtschaftswachstum, sondern könne ein Wettbewerbsvorteil für Deutschland sein. „Dafür brauchen wir starke Impulse aus der Forschung und ein breites Bündnis für die Green Economy.“ Noch in diesem Jahr werde eine neue Wissenschaftsplattform starten, die mehr nachhaltige Innovationen durch engere Zusammenarbeit ermöglichen soll. Wanka weiter: „Diese Plattform hilft, neue Allianzen zu knüpfen und neue Partner für nachhaltiges Wirtschaften zu finden.“

Der Innovations- und Technologiestandort Deutschland soll durch nachhaltiges Wirtschaften gestärkt werden. Entsprechende Empfehlungen, wie dies künftig besser gelingen kann, wurden vom Fachforum „Nachhaltiges Wirtschaften“ vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bereiche Produktion, Konsum und Finanzwirtschaft. Diese sollen durch gemeinsames Handeln von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft künftig noch mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Die fünf zentralen Empfehlungen sind:

1.            Forschung und Innovation an globalen Nachhaltigkeitszielen ausrichten,

2.            Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig machen und bewerten,

3.            Staatliches Handeln nachhaltig gestalten,

4.            Bildung als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens betrachten und

5.            den gesellschaftlichen Dialog zu nachhaltigem Wirtschaften voranbringen.