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Agrarmärkte bleiben labil

Auf der Agrarfinanztagung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank verwies der Rabobank-Experte Stefan Vogel jetzt auf eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren, die in den kommenden Jahren weiter auf die Volatilität der Weltagrarmärkte wirken würden. Er nannte die Ölpreisentwicklung, Wechselkursschwankungen, globale Wetterphänomene wie El Niño, spekulative Geldströme und nicht zuletzt wachsende protektionistische Tendenzen bis hin zu drohenden Handelskriegen.

Die aktuelle Entwicklung auf den Weltgetreidemärkten steht Vogel zufolge unter dem Einfluss erheblicher Lagerbestände. Insbesondere Russland verfüge nach einer sehr guten Ernte im letzten Jahr und eingeschränkten Exportmöglichkeiten aufgrund des starken Rubels über volle Läger. Es zeichne sich ab, dass ein Teil der Bestände noch vor der nächsten Ernte auf den Markt komme und die Getreidepreise weiter unter Druck setzen werde.

 

Eine feste Entwicklung erwartet der Agrarökonom in diesem Jahr auf dem Milchmarkt. Hier treffe ein global leicht ausgeweitetes Angebot auf eine stabile Nachfrage. Die Fleischerzeugung profitiere nach wie vor von moderaten Sojapreisen im Ergebnis einer weltweit guten Versorgungslage. Weiteren Preisdruck auf dem Sojamarkt hält Vogel für möglich, wertet die Entwicklung jedoch als fragil.

 

Wachstumsmärkte für Agrarprodukte sieht der Rabobank-Vertreter unverändert in Südostasien. Immer stärker in den Blick gerate inzwischen der afrikanische Kontinent. Zunehmendes Potential sieht Vogel dabei insbesondere für Subsahara-Afrika, wo die Wirtschaft in einigen Länder auf einem stabilen Wachstumskurs sei. Hier eröffneten sich auch für die deutsche Agrarwirtschaft Absatzchancen. AgE