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Studie: Spekulation hat kaum Einfuss auf Weizenpreise

Preisspitzen beim Weizen-Welthandel werden hauptsächlich durch Wetterextreme und Handelspolitik verursacht. Weder Spekulation auf den Rohstoffmärkten noch die Nutzung von Land für die Biosprit-Produktion war in den vergangenen vier Jahrzehnten entscheidend für die jährlichen Weizenpreise.Das zeigt eine Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) auf der Grundlage globaler Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums.

 

„Preisspitzen wie etwa 2007/08 und 2010/11 sind nach schweren Dürren aufgetreten. Zusätzlich kann protektionistische Handelspolitik, einschließlich etwa von mehr Lagerhaltung oder Exportstopps, die weltweiten Effekte der Produktionsausfälle noch verstärken, obwohl sie aus Sicht der jeweiligen Länder sinnvoll sein mag. Genau das ist während der jüngsten großen Preisanstiege passiert", so Leit-Autor Jacob Schewe vom PIK.

 

Die Wissenschaftler entwickelten eine Computersimulation der Weizenmärkte. Indem sie deren Ergebnisse mit Beobachtungsdaten aus der Vergangenheit verglichen, stellten sie sicher, dass ihre Simulation die Wirklichkeit korrekt erfasst. Dabei wurde insbesondere auch die sich ändernde Lagerhaltung von Getreide – ebenfalls auf der Grundlage von existierenden Marktdaten – in die Berechnungen einbezogen. Diese Computersimulation kann bei der Abschätzung künftiger Schwankungen der Getreidepreise unter Klima- und Landnutzungsänderungen helfen. „Während die Spekulation auf den Märkten das Problem vorübergehend durchaus noch verstärkt haben mag, zeigen die Daten, dass für die Jahrespreise diese Spekulation nur ein kleiner Faktor war“, erklärt Ko-Autor Christian Otto.

 

„Die gute Nachricht dabei: Unsere Studie hilft zu verstehen, was man zur Begrenzung von Preisspitzen bei Nahrungsmitteln in der Zukunft tun kann“, sagt Katja Frieler, Ko-Autorin und Vize-Chefin des PIK-Forschungsbereichs Klimawirkung und Vulnerabilität. „Neben der Verbesserung der Produktivität können Experten versuchen, behutsam die Handelspolitiken und die Lagerhaltungsmöglichkeiten anzupassen.“

 

Hier kann der Artikel komplett und im Original gelesen werden.