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Wohltat für vitale Böden

Kaum werden die Tage länger und die Temperaturen höher, herrscht auf Feldern und Wiesen wieder emsiges Treiben: Eine der stattfindenden Arbeiten ist die Frühjahrskalkung. Was für viele Städter nur als Ärgernis auf Badarmaturen und in Waschmaschinen bekannt ist, ist für Pflanzen Gold wert. Denn mit seinen zahlreichen Funktionen trägt Kalk zur Bodenfruchtbarkeit bei, reguliert den pH-Wert des Bodens und fördert das Bodenleben.

Durch die Kalkdüngung werden dem Boden Kalzium-Ionen zugeführt, die sich an die Tonteilchen des Bodens anlagern und eine voluminöse und stabile Bodenstruktur bilden. Kalk trägt entscheidend zur Verbesserung des Luft- und Wasserhaushalts im Boden bei. Die Folge: Der Boden kann mehr Wasser aufnehmen und speichern. Dies vermindert den oberflächigen Wasserabfluss und reduziert die Verschlämmungs- und Erosionsgefahr. Durch die stabilen Verbindungen zwischen den Bodenteilchen werden die Böden zudem tragfähiger und verdichten weniger. Gleichzeitig trocknet der Boden schneller ab und erwärmt sich rascher.

Foto: Landpixel

Kalk puffert im Boden Säuren ab und wirkt damit einer Versauerung entgegen. Sehr wichtig ist diese Wirkung für die Nährstoffverfügbarkeit des Bodens. Die meisten Pflanzennährstoffe haben im Bereich von pH 5,5 bis 7,0 eine optimale Löslichkeit und können dann besonders gut von den Pflanzen aufgenommen werden. Der optimale pH-Bereich für Bodenorganismen wie Bakterien, Pilze, Würmer oder Tausendfüßler liegt meist im schwach sauren bis neutralen Bereich. Das heißt, nur in gut kalkversorgten Böden finden diese nützlichen Helfer optimale Bedingungen. Dort können sie sich rasch vermehren und die organische Substanz des Bodens in wertvollen Dauerhumus umbauen.

Die Sommererste hat von allen Getreidearten die höchsten Anforderungen an den Kalkzustand der Böden. Auch Erbsen und Ackerbohnen zeigen bei optimalen pH- Werten und guter Kalkversorgung der Böden die besten Erträge. Bei Kartoffeln sorgt Kalk dafür, dass Bodenkrume und Kartoffeldämme locker gehalten werden. Auch Grünland bringt die besten Erträge und ein calciumreiches und schmackhaftes Futter nur bei entsprechender Kalk- und Nährstoffversorgung.

Foto: Landpixel
Foto: Landpixel

Landwirte ermitteln den pH-Wert ihrer Böden durch Bodenproben. Die Bodenprobe wird mit Hilfe eines sogenannten Pehameter untersucht, wobei die Farbe der Probe den Kalkbedarf anzeigt. Der Boden wird in verschiedene Kalkgehaltsklassen von A bis E eingeteilt. Kalkarme Böden (Klasse A) werden mit viel Kalk gedüngt, bei kalkreichen Böden (Klasse E)  wird versauernder Dünger eingesetzt. Durch diese Maßnahmen wird die optimale Versorgung des Bodens mit Kalk gewährleistet.

 

Mit Material von aid und Topagrar